Wearables: Überblick, Einblick, Ausblick
Was sind Wearables
Als Wearables bezeichnet man elektronische Geräte, die man am Körper bzw. an der Haut trägt. Es gibt Wearables dabei in verschiedenen Formfaktoren, als Brille, Uhr, Ring oder auch einfach nur als kleine Box. Durch die zunehmende Miniaturisierung wird immer mehr Rechenleistung und Sensorik so klein und energiesparend, dass man sie immer länger mitführen kann. Wenn man zurückdenkt an die ersten Computer, die einen ganzen Raum ausgefüllt haben, ist das recht beeindruckend – eine moderne Smartwatch hat mehr Rechenleistung als die Apollo-Mondlandefähre!
Wozu nutzt man Wearables
Mit Wearables lassen sich im Prinzip die gleichen Sachen wie mit jedem anderen Computer bzw. Smartphone auch machen. Das Besondere an Wearables ist aber ihre Nähe zum menschlichen Körper: So kann man Daten wie Pulsschlag, Bewegung oder EKG gewinnen oder auch Sinnesreize vermitteln wie bei Kopfhörern und Brillen.
1. Smartwatches und Fitnesstracker verfügen über Sensoren, die es ihnen ermöglichen, Körperfunktionen oder auch die Dauer und Intensität sportlicher Betätigung zu erfassen.
2. Zu den Wearables zählen auch smarte Brillen, wobei man in VR- (Virtual Reality – engl. „virtuelle Realität“) und AR- (Augmented Reality – engl. „erweiterte Realität“) Brillen unterscheidet. Bei einer VR-Brille ist der Großteil des eigenen Sichtfelds von einem Display eingenommen. Aufgrund der Tatsache, dass man keine visuellen Umgebungsreize mehr wahrnehmen kann, taucht man immer tiefer in die virtuelle Realität ab. Zunächst fanden VR-Brillen großen Anklang bei Unterhaltungsmedien (Videospiele & Filme), die Nutzung ist jedoch heute vielfältiger geworden und reicht von Immobilienbesichtigungen, die man von zu Hause abhalten kann, bis zu Anwendungen in der Medizin. Auch das ganz normale „Bildschirmarbeiten“ kann man so mit einer VR-Brille erledigen.
3. Im Gegensatz dazu nimmt man bei einer AR-Brille seine physische Umgebung zunächst normal wahr. Sie wird jedoch um virtuelle Elemente erweitert, indem unter anderem Grafiken, Benachrichtigungen oder Anwendungsfenster auf das Brillenglas projiziert werden. AR-Brillen werden vermehrt in einem Arbeitsumfeld benutzt, beispielweise bei der Instandhaltung, insbesondere bei der Fernwartung – auch Remote Maintenance genannt. Hierbei tragen ServicetechnikerInnen vor Ort eine AR-Brille und sind mit ExpertInnen aus aller Welt vernetzt. Neben dem Ton überträgt eine Kamera an der Brille in Echtzeit die Sicht auf das Problem und ExpertInnen haben die Möglichkeit, den ServicetechnikerInnen durch Anzeigen auf ihrem Display konkrete Anweisungen zu geben, wie die Störung schnell behoben werden kann. Man kann aber auch bereits bei zahlreichen Ausstellungen und Messen durch digitale Infotexte und Animationen einen noch intensiveren Besuch erleben.
Manchmal wird im Zusammenhang mit Brillen auch von Mixed Reality (MR) und Extended Reality (XR) gesprochen. XR ist dabei der Oberbegriff für alle Arten der erweiterten oder virtuellen Realität. MR ist als Begriff vergleichbar zu AR, wobei die Trennlinie unscharf ist.
Ausblick
Unserer Ansicht nach wird die zukünftige Entwicklung auch weiterhin zu kleineren, leistungsfähigeren und immer unauffälligeren Wearables führen. Das Potential für positive Veränderungen ist dabei in vielen Bereichen sehr groß: Mit mehr Daten von Menschen in ihrer Umwelt können beispielsweise neue medizinische Wirkungszusammenhänge erkannt werden. Die Überwachung und Verbesserung der eigenen Gesundheit und Leistungsfähigkeit ist auch wesentlicher Treiber hinter der Adoption von Fitnesstrackern und Smartwatches. Zugleich lassen sich mit Wearables Vorgänge und Handlungen besser erkennen und unterstützen, ob im Berufs- oder Alltagsleben.
Auf der anderen Seite stehen Bedenken, insbesondere bezüglich immer stärkerer Überwachung, ob durch Staaten, Unternehmen oder Privatpersonen – wie man bei den Debatten um Googles „Glass“ Smartbrillen schon erkennen konnte. Ähnlich wie in anderen Bereichen setzen aber Wearables auch bestehende Gesetze nicht einfach außer Kraft! Allein aufgrund des Formfaktors oder der Art der erhobenen Daten steht man also nicht vor einer komplett neuen Lage.
Wie immer, kommt es also auch bei Wearables darauf an, was wir damit und daraus machen! Mit unseren wearable-basierten Steuerungen und unseren brillenoptimierten Apps möchten wir als Kinemic Menschen bei ihren Aufgaben und Projekten unterstützen – damit Wearables nutzenbringend eingesetzt werden und nicht zum Stressfaktor werden.