Das Mudra Inspire im Vergleich zum Kinemic Band
Einleitung
Das Mudra Inspire ist ein spannendes Gerät der 2014 gegründeten Firma Wearable Devices Ltd. aus Israel und kam 2018 auf den Markt. Laut eigener Aussage misst eine patentierte Sensorik die Nervenspannung und dies wird zur Gestenerkennung genutzt.
Funktionsumfang
Mit dem Mudra-Wearable können 3 verschiedene Gesten erkannt werden:
- Zeigefinger ziehen (oder „einrollen“)
- Daumen an die Handinnenseite tippen
- Mittelfinger gegen Daumen drücken.
Zusätzlich gibt es einen Messwert für die Druckstärke, wenn man mit dem Finger gegen etwas drückt. Auch die Orientierung kann, analog zu unserer AirMouse, genutzt werden. Die Sensorrohdaten kann man laut FAQ auf der Webseite für eigene Anwendungen nutzen, wobei dieses Feature eventuell kostenpflichtig werden soll. Mit einer individuellen Kalibrierung des Sensorsignals soll die Genauigkeit der Erkennung verbessert werden können.
Preis & Verfügbarkeit
Preis: 499 US $ für ein Gerät + Zoll
Verfügbarkeit: Weltweite Lieferung, aber keine CE-Kennzeichnung.
Support: E-Mail
Videobeispiele
In diesem Video von Wearable Devices sieht man die verschiedenen Gesten:
Zum Vergleich finden Sie die vom Kinemic Band unterstützten Gesten hier.
Hardware
- Verbindung: Verbindung mittels Bluetooth Low Energy (BLE); Laden mittels Micro-USB
- Batterielaufzeit: In der FAQ auf der Webseite wird angegeben, dass die Batterie einen „ganzen Arbeitstag“ halten kann. In unserem Test konnten wir leider nur 5 Stunden Laufzeit erreichen, was an einer kaputten Batterie oder einem frühen Modell liegen mag.
- Feedback: Es gibt eine LED.
- Das Armband passt für einen Handgelenksumfang bis ca. 15 cm.
Software
- Unterstützte Betriebssysteme: Windows, Android, iOS eventuell (auf Nachfrage)
- Integration: Software Development Kit / API für Windows, Android und Unity vorhanden.
Unser Fazit
Das Mudra Inspire verfolgt einen interessanten Ansatz mit seiner Sensortechnologie und eröffnet durch die Detektion eines „gedrückt-haltens“ viele neue Möglichkeiten im Bereich des Interaktionsdesigns. Die Hardware ist angenehm und beim Tragen vergleichsweise unauffällig da sie an der Handgelenksinnenseite sitzt.
Ein deutliches Problem in unserem Test war allerdings, dass sehr oft Gesten erkannt wurden, auch wenn gerade keine ausgeführt wurden. Gerade wenn man noch andere Handlungen ausführt und die Hände bewegt, Gegenstände greift usw. kommt es oft zu solchen ungewünschten „Gesten“. Zusätzlich wurden auch ausgeführte Gesten häufig falsch erkannt, so dass statt z.B. „Zeigefinger ziehen“ eine der anderen Gesten vom System registriert wurde. Und zuletzt reagiert auch die Druckmessung teilweise unfreiwillig: Statt drücken wurde so auch das Gegenteil, also gespreizte Hände, regelmäßig als Zudrücken erkannt.
Die Zielsetzung bzw. der Anwendungsfall für das Gerät liegt daher vermutlich eher im Einsatzbereich Virtual Reality oder bei Anwendungen, in denen man kontinuierlich ein Gerät bedient und keine weiteren Handlungen oder Tätigkeiten mit der Hand ausführen muss. So ist man der Fehlerkennungs-Problematik nicht so stark ausgeliefert.
Wenn man das Gerät in alltäglichen Kontexten nutzen will, sollte man sich sehr robuste Methoden überlegen, wie man mit dem Thema Fehleingaben umgeht.
Falls das Mudra Inspire ihre Anforderungen nicht erfüllt, können Sie sich hier auch weiter über das Kinemic Band informieren.
Weitere Vergleiche
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